Entdecken Sie die Welt der Insekten!

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Viele Besuchende kommen in die Thurauen, um Biber, Eisvogel oder Wasservögel zu sehen. Wer genauer hinschaut, entdeckt die nicht weniger spannende Welt der Insekten. Schmetterlingsarten wie das Grosse Ochsenauge sind beispielsweise bis nach dem ersten Frost im Oktober relativ einfach zu beobachten.

Entdecken Sie die Welt der Insekten!

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Viele Besuchende kommen in die Thurauen, um Biber, Eisvogel oder Wasservögel zu sehen. Wer genauer hinschaut, entdeckt die nicht weniger spannende Welt der Insekten. Schmetterlingsarten wie das Grosse Ochsenauge sind beispielsweise bis nach dem ersten Frost im Oktober relativ einfach zu beobachten.

Um über die Berühmtheiten wie Eisvogel und Biber hinaus die Tierwelt in den Thurauen zu entdecken, erhalten unsere Praktikant:innen im Naturzentrum Thurauen eine Weiterbildung zu weniger beachteten Themen wie «Insekten». Flurin Jenny hat für die Insektenwelt eine besondere Faszination entwickelt. Während der Sommerferienzeit, als weniger Schulklassen zu Besuch kamen, hat Flurin die Gelegenheit genutzt, den kleinen Wesen einen Ausflug in den Lichten Wald zu widmen.

Flurin ist vor allem von der grossen Vielfalt der Insektenwelt fasziniert. Mit etwa 30’000 bekannten Arten in der Schweiz sind sie die grösste Klasse in der Tierwelt – und das abgesehen von der ebenso hoch geschätzten Dunkelziffer.

Lichter Wald: ein idealer Lebensraum

Im Sommer, wenn es schön warm und sonnig ist und viele Pflanzen blühen, ist es am einfachsten, Insekten aufzuspüren. Im Lichten Wald, der sich durch den kleinräumigen Wechsel von Wald und offenen Flächen auszeichnet, sind die Bedingungen für besonders viele Arten ideal. Deshalb hilft der Mensch in den Thurauen mit, diese Landschaftsform zu pflegen.

Im Lichten Wald ist das Blätterdach weniger dicht als sonst im Wald und so können hier licht- und wärmeliebende Pflanzen leben.

Was die Insekten leisten

Die Insekten, die von diesen Pflegemassnahmen profitieren, übernehmen wichtige Funktionen im Ökosystem. Sie bilden nicht nur die Nahrungsgrundlage für viele andere Tiere. Ameisen spielen zum Beispiel eine wichtige Rolle bei der Verbreitung von Samenpflanzen. Andere Insekten sind für den Umbau und die Verwertung von Nährstoffen wichtig, beispielweise weil sie Holz oder Kot zersetzen. Für die Ernährung des Menschen ist besonders die Leistung von Insekten als Bestäuber von unschätzbarem Wert: Etwa 75% der wichtigsten Nutzpflanzen weltweit sind mehr oder weniger von der Bestäubung durch Insekten abhängig. Allein die Bestäubungsleistung der Honig- und Wildbienen wird in der Schweiz auf 350 Millionen Franken pro Jahr geschätzt (berechnet aus dem wirtschaftlichen Wert der Gesamternte sowie einem Faktor, der die Wichtigkeit der Bestäubung widerspiegelt).

Wegen der Nähe zum Wasser ist das Auengebiet ein idealer Lebensraum für Libellen wie diese Heidelibelle. Sie nutzen den Lichten Wald, um nach kleineren Insekten zu jagen.

Insekten in Gefahr

Doch besonders von der intensiven Landwirtschaft gehen für Insekten Gefahren aus: Durch den Einsatz von Pestiziden werden auch Arten vernichtet, die keinen Einfluss auf den Ertrag ausmachen. Aber auch Bautätigkeiten und Entwässerung von Feuchtgebieten tragen zur Zerstörung oder Zerstückelung der Lebensräume von Insekten bei. Weiter stören rund um die Uhr erleuchtete Strassen oder Leuchtreklamen das natürliche Verhalten der Insekten. Unzählige sterben an Erschöpfung oder werden leichte Beute für Vögel und Fledermäuse. Um die Vielfalt der Insekten zu wahren, müssen natürliche Landschaften erhalten oder revitalisiert werden, wie es in den Thurauen umgesetzt wurde.

Meine Spende für Umweltbildung, Artenschutz und bedrohte Lebensräume
Freibetrag CHF
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