Vermutlich lag der Mäusebussard nach der Kollision mit einem Fahrzeug schon länger am Strassenrand, als er in Neunkirch/SH gefunden wurde. Trotzdem war er sehr wehrhaft, als ihn der Retter aufnahm und in die Greifvogelstation brachte. Nach der gründlichen Erstuntersuchung stellte das Team eine Prellung am linken Flügel fest. Deutlich zu sehen war auch der Schnabelbruch am Schnabelspitz. Wegen der starken Blutung konnte unser Team ausser der Verabreichung von Schmerzmittel am Schnabel vorerst nichts unternehmen. Damit der Patient schnell zu Kräften kommt, hat er kleingeschnittenes Futter erhalten.

Am folgenden Tag stoppte die Blutung und die Schnabelspitze ist abgefallen. Der Schnabel besteht aus Horn und wird beim Rupfen und Fressen natürlich abgenutzt. Deshalb erneuert er sich bei Greifvögeln kontinuierlich, aber langsam. Ein Schnabelbruch endet für einen Grifftöter wie den Mäusebussard dennoch im schlimmsten Fall tödlich, weil er seine Beute nicht mehr zerkleinern (rupfen) kann. Bei erschwerter Nahrungsaufnahme dauert es nur einige Tage, bis der Vogel zu geschwächt ist, um Futter zu suchen. Zum Glück hat sich der Mäusebussard erholt und konnte trotz seiner abgebrochenen Schnabelspitze sein Futter aufnehmen. Bei der genauen Beobachtung machte er einen starken und gesunden Eindruck und durfte schon bald zurück in die Freiheit fliegen.