Jungvögel in Not

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Dieses Jahr sind bereits etwa 50 Jungvögel in die Greifvogelstation in Berg am Irchel gebracht worden. Wie jedes Jahr um diese Zeit ist Hochsaison der Jungvogelpatienten. Nicht alle sind aus dem Nest gefallen, auch entführte Jungvögel sowie Opfer von Hitze und Unwetter finden den Weg zu uns – wenn sie Glück haben und rechtzeitig gefunden werden.

Jungvögel in Not

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Dieses Jahr sind bereits etwa 50 Jungvögel in die Greifvogelstation in Berg am Irchel gebracht worden. Wie jedes Jahr um diese Zeit ist Hochsaison der Jungvogelpatienten. Nicht alle sind aus dem Nest gefallen, auch entführte Jungvögel sowie Opfer von Hitze und Unwetter finden den Weg zu uns – wenn sie Glück haben und rechtzeitig gefunden werden.

Selten pflegen wir so viele verschiedene Arten von Jungvögeln auf der Greifvogelstation wie dieses Jahr. Zu den aktuellen Jungvogelpatienten gehören Rotmilane, Mäusebussarde, Waldkäuze, Turmfalken, Wanderfalken, ein Schwarzmilan, vier Sperbernestlinge und sogar der junge Uhu vom Titelbild. Durchschnittlich ziehen wir von Februar bis Juli über siebzig Jungvögel auf und pflegen sie bei Bedarf. Sind sie noch im Daunenkleid, kommen sie zuerst in den Brutkasten, wechseln mit etwa ein bis zwei Wochen in eine Pflegebox und werden in eine Flugkammer gesetzt, sobald sie ersten Flugversuche machen können. Nach einer individuellen Beurteilung sind sie bald darauf bereit für die Freilassung.

Dieses Turmfalkenküken ist Mitte Mai in Gossau / SG aus dem Nest gefallen. Es hat die ersten Tage in der Station im Brutkasten verbracht. Seither hat er sich prächtig entwickelt und konnte am 7. Juli ausfliegen.

Viele Gefahren für Jungvögel

Welche Umstände bringen die Jungvögel zu uns? Der junge Waldkauz, der noch in Pflege ist, wurde geschwächt aufgefunden und hat sich seither gut gestärkt und weiterentwickelt. Hungrige junge Taggreife wie Mäusebussarde, Milane oder Turmfalken springen aber auch von sich aus über den Nestrand, wenn sie nicht genügend gefüttert werden, und landen dann am Boden, wo sie mit viel Glück gefunden werden. Aber aufgepasst: Waldkauz-Ästlinge verlassen das Nest relativ früh, wenn es eng wird, werden aber noch immer von ihren Eltern gefüttert. Diese Eulen soll man nicht mitnehmen (=entführen)! Wenn allerdings ein starker Sturm ein Nest samt den Jungen darin vom Baum weht, sind die Jungen auf unsere Hilfe angewiesen. Am Schluss hat jeder Patient seine eigene Geschichte, die wir manchmal nachvollziehen können.

Schicksale aktueller Jungvogelpatienten

Dieser junge Wanderfalke wurde am 20. Mai im Kanton Aargau flugunfähig am Boden gefunden und über den Tierrettungsdienst Pfötli zu uns gebracht. Am 17. Juni konnte er von seinem Paten in die Freiheit entlassen werden.
Weil er auf offenem Feld gefunden wurde nehmen wir an, dass dieser junge Rotmilan verschleppt worden war und wahrscheinlich fallen gelassen wurde. Wie durch ein Wunder blieb er unversehrt.
Pech hatten dieser junge Sperber und seine drei Geschwister: Der Baum, auf dem sich ihr Nest befand, musste wegen eines Käferbefalls gefällt werden. Die Förster bemerkten das Malheur erst danach, brachten die vier Jungen aber sofort in die Greifvogelstation.

Habichtskauz-Jungvögel in der Greifvogelstation

Zu guter Letzt noch ein Abschiedsfoto der diesjährigen jungen Habichtskäuze aus dem Zuchtprogramm. Drei der Küken sind bei uns aufgewachsen und haben sich seit anfangs März zu wunderschönen Eulen entwickelt. In der ersten Juliwoche konnten sie gemeinsam mit den gezüchteten Küken aus dem Zoo Zürich und Tierpark Goldau im Wiener Wald ausgewildert werden.

Dieses Jahr wurden die Habichtskäuze mit einem rosa Band am linken Fuss beringt.

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