Blühende Evergreens auch in den Gärten
Krokusse und Schneeglöckchen blühen nicht nur in den Thurauen, sondern auch in vielen Gärten. Wenn sie hervorkommen, ist der Frühling nicht mehr weit. Die Altbekannten sind die ersten: Zum Teil schon im Januar kann man in den Gärten Schneeglöckchen sehen. In den Thurauen dauert es ein wenig länger, da es durch die Nähe zum Fluss gut ein paar Grad kälter sein kann. Auch Krokus und Primel zeigen jetzt schon ihre Blüten und künden den Frühling an. Eine Frostperiode nach ihrem Auftauchen kümmert die zart anmutenden Pflänzchen nicht, denn sie haben einen eingebauten Frostschutz in ihren Zellen.
Giftige Schönheit
Bei einem Spaziergang durch die noch grösstenteils kahle Landschaft fallen einem die rosa Blüten des Seidelbasts in der sonst braunen Umgebung schnell ins Auge. Als einzige Art in Mitteleuropa hat der Seidelbast seine Blüten direkt am Stamm und wird auch gerne als Zierpflanze gehalten. Aber Achtung: Die ganze Pflanze ist sehr giftig und schon wenige Beeren können tödlich sein! Im Mittelalter rieben sich Bettler:innen die Früchte auf die Haut, um durch die entstehende Reizung besonders viel Mitleid zu erregen.
Entzündungen, Husten und Leberprobleme – für fast alles gibt es einen Frühblüher
Viele Pflanzen, die in den Thurauen vorkommen, wurden seit jeher als Heilpflanzen verwendet. So auch einige der Frühblüher, die sogar mit ihrem Namen darauf hindeuten. Etwa das Lungenkraut hat Inhaltsstoffe, die bei Husten und Entzündungen helfen. Oder der Huflattich, der Hustenreiz zu mildern vermag. Das erschliesst sich aber erst aus seinem wissenschaftlichen Namen Tussilago farfara, der das lateinische Wort tussis für Husten enthält. Der Name des Leberblümchens kommt von seinen Blättern, die entfernt an eine Leber erinnern. Daraus schloss man im Mittelalter, dass die Pflanze bei Leberproblemen eine heilende Wirkung entfaltet – allerdings mit wenig Erfolg.
Die vorgestellten Frühblüher sind nicht mehr lange die einzigen Blüten in den Thurauen. Die Kuhschellen stehen auch in den Startlöchern und werden bald schon die Wandernden erfreuen.