Habichtartige
Zu den bekanntesten habichtartigen Greifvögeln zählen die bei uns im Sommer heimischen Mäusebussarde und Rotmilane sowie Sperber. Sie verfügen über ein ausgezeichnetes Sehvermögen und erblicken ihre Beute aus grosser Distanz. Der Rotmilan segelt auf der Suche nach kleineren Beutetieren wie Regenwürmer, Insekten oder auch Aas. Der Mäusebussard ist mehr ein Ansitzjäger, der die Felder nach Feldmäusen absucht. Der Sperber überrascht seine Beute – ausschliesslich Singvögel – aus dem Hinterhalt und beweist seine Jagdkünste durch Überraschungsflüge durch Hecken und Gebüsche.
Rotmilan
Milvus milvus
Spannweite: 140 – 165 cm
Gewicht: 750 – 1300 g
Lebensraum: Kulturland
Bestand (Paare): 2800 – 3500
Rote Liste CH: nicht gefährdet

Sperber
Accipiter nisus
Spannweite: 60 – 80 cm
Gewicht: 100 – 350 g
Lebensraum: Wald, Siedlung
Bestand (Paare): 3500 – 6000
Rote Liste CH: nicht gefährdet

Mäusebussard
Buteo buteo
Spannweite: 110 – 130 cm
Gewicht: 600 – 1300 g
Lebensraum: Kulturland, Wald
Bestand (Paare): 15 000 – 20 000
Rote Liste CH: nicht gefährdet

Die Falkenarten der Schweiz
Der Bestand der Turmfalken und Baumfalken gilt in der Schweiz als potentiell gefährdet, wobei Turmfalken die Herausforderungen des schwindenden natürlichen Lebensraumes von den drei Arten am besten meistern. Baumfalken hingegen leiden besonders unter dem Schwund der Biodiversität, weil sie sich hauptsächlich von Insekten ernähren. Im Winter fliegen sie deshalb bis nach Südafrika, eine lange und gefahrenvolle Reise. Der Bestand der Wanderfalken wird sogar als verletzlich eingestuft. Weil die schnellen Jäger besonders empfindlich auf Umweltgifte reagieren, wären sie Ende der 60er-Jahre beinahe ausgerottet worden. Heute steht die Art immer noch unter Druck: weil ihre Hauptbeute aus Tauben besteht, werden sie häufig illegal vergiftet.

Turmfalke
Falco tinnunculus
Spannweite: 70 – 80 cm
Gewicht: 190 – 300 g
Lebensraum: Kulturland, Siedlungen
Bestand (Paare): 5000 – 7500
Rote Liste CH: potenziell gefährdet

Wanderfalke
Falco peregrinus
Spannweite: 90 – 110 cm
Gewicht: 600 – 1300 g
Lebensraum: offene Gebiete, Felsen Bestand (Paare): 260 – 320
Rote Liste CH: verletzlich

Baumfalke
Falco subbuteo
Spannweite: 70 – 85 cm
Gewicht: 180 – 280 g
Lebensraum: Kulturland, Gewässer
Bestand (Paare): 500 – 1000
Rote Liste CH: potenziell gefährdet
Eulen der Schweiz
Eulen sind lautlose Jäger. Sie haben spezielle Federn, die ihren Flug fast geräuschlos machen, was die Jagd auf Mäuse und andere Kleintiere einfacher macht. Tagsüber bleiben sie versteckt, oft perfekt getarnt vor ihren Bruthöhlen oder im Geäst, und werden erst in der Dämmerung aktiv. Sie können auch in der Dunkelheit gut sehen, verlassen sich beim Orten ihrer Beute aber eher auf ihr feines Gehör. Viele Eulenarten sind reviertreu und bleiben als Paar zusammen.
Waldkauz
Strix aluco
Spannweite: 95 – 105 cm
Gewicht: 330 – 550 g
Lebensraum: Kulturland, Wald, Siedlungen
Bestand (Paare): 6000 – 8000
Rote Liste CH: nicht gefährdet

Waldohreule
Asio otus
Spannweite: 90 – 100 cm
Gewicht: 210 – 330 g
Lebensraum: Kulturland, Wald
Bestand (Paare): 2000 – 3000
Rote Liste CH: nicht gefährdet

Schleiereule
Tyto alba
Spannweite: 85 – 95 cm
Gewicht: 300 – 460 g
Lebensraum: Kulturland, Siedlungen
Bestand (Paare): 200 – 1000
Rote Liste CH: potenziell gefährdet

Der seltenste Greifvogel der Schweiz
Der Bartgeier ist der grösste Vogel in den Alpen. Am Ende des 19. Jahrhunderts wurde er durch den Menschen ausgerottet. Seit 1986 versucht man den majestätischen Bartgeier aber wieder anzusiedeln.

Bartgeier
Gypaetus barbatus
Spannweite: 250 – 280 cm
Gewicht: 5000 – 7000 g
Lebensraum: Gebirge
Bestand (Paare): 25 – 30
Rote Liste CH: vom Aussterben bedroht