Selten pflegen wir so viele verschiedene Arten von Jungvögeln auf der Greifvogelstation wie dieses Jahr. Zu den aktuellen Jungvogelpatienten gehören Rotmilane, Mäusebussarde, Waldkäuze, Turmfalken, Wanderfalken, ein Schwarzmilan, vier Sperbernestlinge und sogar der junge Uhu vom Titelbild. Durchschnittlich ziehen wir von Februar bis Juli über siebzig Jungvögel auf und pflegen sie bei Bedarf. Sind sie noch im Daunenkleid, kommen sie zuerst in den Brutkasten, wechseln mit etwa ein bis zwei Wochen in eine Pflegebox und werden in eine Flugkammer gesetzt, sobald sie ersten Flugversuche machen können. Nach einer individuellen Beurteilung sind sie bald darauf bereit für die Freilassung.

Viele Gefahren für Jungvögel
Welche Umstände bringen die Jungvögel zu uns? Der junge Waldkauz, der noch in Pflege ist, wurde geschwächt aufgefunden und hat sich seither gut gestärkt und weiterentwickelt. Hungrige junge Taggreife wie Mäusebussarde, Milane oder Turmfalken springen aber auch von sich aus über den Nestrand, wenn sie nicht genügend gefüttert werden, und landen dann am Boden, wo sie mit viel Glück gefunden werden. Aber aufgepasst: Waldkauz-Ästlinge verlassen das Nest relativ früh, wenn es eng wird, werden aber noch immer von ihren Eltern gefüttert. Diese Eulen soll man nicht mitnehmen (=entführen)! Wenn allerdings ein starker Sturm ein Nest samt den Jungen darin vom Baum weht, sind die Jungen auf unsere Hilfe angewiesen. Am Schluss hat jeder Patient seine eigene Geschichte, die wir manchmal nachvollziehen können.
Schicksale aktueller Jungvogelpatienten



Habichtskauz-Jungvögel in der Greifvogelstation
Zu guter Letzt noch ein Abschiedsfoto der diesjährigen jungen Habichtskäuze aus dem Zuchtprogramm. Drei der Küken sind bei uns aufgewachsen und haben sich seit anfangs März zu wunderschönen Eulen entwickelt. In der ersten Juliwoche konnten sie gemeinsam mit den gezüchteten Küken aus dem Zoo Zürich und Tierpark Goldau im Wiener Wald ausgewildert werden.
