Neststrategien von Greifvögeln und Eulen

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Haben Sie schon einmal ein Vogelnest gefunden? Diese Wunder der Natur werden von jeder Vogelart angepasst an ihre Lebensweise und ihren Lebensraum geschaffen. Im Mai sind einige der Greifvögel- und Eulennester noch von den Jungvögeln besetzt, andere Brutstätten, wie die von den Waldkäuzen, werden bereits verlassen. Wir stellen Ihnen die drei Nesttypen vor.

Neststrategien von Greifvögeln und Eulen

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Haben Sie schon einmal ein Vogelnest gefunden? Diese Wunder der Natur werden von jeder Vogelart angepasst an ihre Lebensweise und ihren Lebensraum geschaffen. Im Mai sind einige der Greifvögel- und Eulennester noch von den Jungvögeln besetzt, andere Brutstätten, wie die von den Waldkäuzen, werden bereits verlassen. Wir stellen Ihnen die drei Nesttypen vor.

Nester der Habichtartigen

Mäusebussarde und Rotmilane bauen sich einen Horst in den Baumkronen von Laubbäumen und der Sperber (und der Schwarzmilan) baut in Nadelbäumen. Sie benützen dazu Äste, die sie kunstvoll und in einem geordneten Chaos dicht aufschichten und so ineinanderlegen, dass ein stabiles Nest entsteht, wo mehrere Junge Platz finden. Rot- und Schwarzmilane benützen für den Nestbau auch Lumpen, Schnüre und Plastik. Mäusebussarde nutzen ihr Nest oft über Jahre und bauen sie zu mächtigen Horstburgen aus.

In diesem Nest sind zwei Rotmilane aufgewachsen. Hier sind sie 40 Tage alt und werden das Nest bald verlassen.

Bruthöhlen der Waldkäuze
Waldkäuze sind in der Wahl ihres Brutplatzes sehr anpassungsfähig. Sie bauen keine Nester. Viel lieber suchen sie sich Baumhöhlen, eine ausgediente Spechthöhle oder der alte Horst eines Greifvogels tut es aber auch. Obwohl sie gerne Bruthöhlen haben, genügt ihnen oft auch eine Gebäudenische oder ein Dachboden. Weil sie so unkompliziert sind, nehmen sie auch gerne ausgehängte Brutkästen an. Waldkäuze mögen es eng und legen auf den kahlen Boden bis zu fünf Eier ab. Das Nest wird allerdings schon nach einigen Wochen zu klein für die Nestlinge. Dann klettern sie aus der Höhle und setzen sich in unmittelbarer Nähe auf einen Ast. Hier werden sie noch immer von ihren Eltern gefüttert, bis sie bereit sind für den Ausflug.

Dieser Waldkauz benützt diese Baumhöhle schon seit mehreren Jahren, wie unsere Fotografin berichtet.

Vom Felsbrüter zum Gebäudebrüter: Falken

Auch Falken bauen keine Nester. Sie brüten in Fels- oder Mauernischen oder nutzen das alte Nest von Elstern, Raben und Greifvögeln in hohen Bäumen. Turmfalken und Wanderfalken haben sich an den neuen Lebensraum in urbanen Gebieten gewöhnt und sind zu Gebäudebrütern geworden, die auf Simsen und Unterdachkonstruktionen von Türmen und Hallen, auch in den Innenstädten, brüten. Auch ein an geeigneter Stelle angebrachter Nistkasten wird von Turmfalken gerne genutzt.

Dieses Jahr haben unsere Turmfalken im Nistkasten bei der Greifvogelstation Berg am Irchel drei Eier gelegt.

Nistkästen anbringen erwünscht!

Möchten Sie an einer Scheune, einer Halle oder an Ihrer Fassade einen Nistkasten für einen Greifvogel anbringen? Lassen Sie sich von uns beraten. Einen Nistkasten kann man selber bauen oder bei uns einen bestellen. BirdLife Schweiz bietet ausserdem eine ausführliche Praxishilfe mit Anleitungen zu den Nisthilfen für die verschiedenen Greifvögel und Eulen, aber auch andere Vogelarten und ihre speziellen Bedürfnisse.

> Praxishilfe für Nistkästen (pdf)

Meine Spende für Umweltbildung, Artenschutz und bedrohte Lebensräume
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