Rückkehr in die Schweiz
Zugvögel verlassen im Frühjahr ihr Winterquartier im Süden und machen sich auf den Weg zu ihren Brutgebieten weiter nördlich. Beispielsweise sind ziehende Rotmilane schon früh im Jahr wieder in der Schweiz zu sehen, während sich der Wespenbussard erst wieder Mitte Mai blicken lässt. Arten, die im Mittelmeerraum den Winter verbringen, sind in der Regel früher zurück als solche, die im tropischen Afrika überwintern.
Der eine bleibt
Der Rotmilan wird als Teilzieher bezeichnet, da er je nach klimatischen Bedingungen den Winter über in der Schweiz bleibt oder in den Süden zieht. Diejenigen Tiere, die hier bleiben, profitieren vom Nahrungsangebot von Privatpersonen. Die ganzjährige Greifvogelfütterung hat in letzter Zeit stark zugenommen. Eine Vermutung ist, dass Rotmilane so im Winter genug Nahrung finden und daher vermehrt hier bleiben.
Der andere geht
Im Gegensatz dazu ist der Schwarzmilan ein Langstreckenzieher und nur sehr selten im Winter bei uns zu sehen. Er lebt in Wassernähe und ernährt sich hauptsächlich von toten und kranken Fischen und Aas. Da er sich nicht gerne in Siedlungsnähe begibt, sondern am Wasser verweilt, profitiert er kaum von der menschlichen Greifvogelfütterung. Der Schwarzmilan fliegt im Spätsommer nach Afrika und ist ab März wieder zurück.
Verwandtschaft
Spannend ist, dass die beiden Milan-Arten eng miteinander verwandt sind und dennoch ein unterschiedliches Zugverhalten zeigen. Sie gehören zur Gattung der Milane innerhalb der Familie der Habichtartigen.