Ein Jahr nach einem zerstörerischen Erdrutsch steht unser Sumatra-Orang-Utan-Schutzprogramm (SOCP) erneut vor einer grossen Herausforderung. Der Zyklon Senyar traf am 25. November auf die Insel Sumatra und hinterliess eine Spur der Verwüstung. Während zehn Tagen regnete es fast ununterbrochen, was zu schweren Überschwemmungen führte. Flüsse traten über die Ufer und Sturzfluten sowie Schlammlawinen zerstörten ganze Dörfer. Auf Sumatra starben über 800 Menschen durch die Wassermassen. In der Provinz Aceh sind etwa 45’000 Menschen von der Katastrophe betroffen – auf Sumatra insgesamt über 3.3 Millionen, wie offizielle Stellen mitteilen. Ausserdem sind vielerorts immense Schäden an der Infrastruktur entstanden. Strassen, Telekommunikations- und Stromleitungen sind unterbrochen und viele Menschen weiterhin nicht erreichbar.


Erst nach fast zehn Tagen gelang es unseren Partnerorganisationen, ihre in den betroffenen Gebieten stationierten Mitarbeitenden zu lokalisieren. Höchste Priorität hatte deshalb neben der Personensuche die Notversorgung mit Lebensmitteln und die Evakuierung der Mitarbeitenden in den abgelegenen Camps. Aber auch Partnergemeinden haben ihre Häuser, Bauernhöfe und lebensnotwendigen Besitztümer verloren. Ihr unmittelbarer Bedarf umfasst Lebensmittel, medizinische Versorgung, Unterkünfte, sauberes Trinkwasser und Kommunikationsmittel.

Ein Ranger unserer Partnerorganisation FKL ist nach seiner Rettung zurück in seinem Dorf Bener Meriah und hält seinen Sohn auf dem Arm.
Um sich an den Rettungsaktionen zu beteiligen und den Menschen in dieser Notlage beizustehen, haben wir an zwei Partnerorganisationen in der Provinz Aceh eine Soforthilfe von CHF 20’000 geleistet. Um unsere Partnerorganisationen und die umliegenden Dörfer mit weiteren Geldern zu unterstützen, haben wir am 1. Dezember einen Spendenaufruf gestartet, der noch immer läuft.
Diese Dörfer stehen in direktem Zusammenhang mit unseren Ökosystem-Schutzprojekten, da viele Ranger mit ihren Familien vor Ort leben und direkt mit der Bevölkerung zusammenarbeiten, um den Regenwald und die darin lebenden Tiere, allen voran Orang-Utans, zu schützen. Mittelfristig ist absehbar, dass grössere Wiederaufbauarbeiten notwendig sein werden, um die wirkungsvollen Projekte mit den Partnerorganisationen in den betroffenen Gebieten fortzusetzen und den Schutz der bedrohten Ökosysteme in den betroffenen Gebieten sicherzustellen.

Orange: Betroffene Gebiete, jedoch ohne grundlegende Zerstörung.
Grün: Projekte, die bislang keine Schäden davongetragen haben.