Unterwegs in einem sensiblen Lebensraum
Mit dem warmen Wetter zieht es viele Menschen nach draussen. Doch gerade dann beginnt für viele Tierarten eine besonders empfindliche Zeit: Vögel brüten, Amphibien laichen, und viele Jungtiere brauchen ungestörte Rückzugsorte. «Im Frühling brauchen viele Tiere Ruhe. Wer abseits der Wege unterwegs ist oder seinen Hund freilaufen lässt, kann dabei unbemerkt Brutplätze oder Jungtiere gefährden», erklärt Barbara.
Manchmal sind sich Besuchende nicht bewusst, wie schnell sie Schaden anrichten können – zum Beispiel bei den Kiesbänken entlang der Thur. Dort brütet der seltene Flussregenpfeifer, dessen Eier perfekt getarnt und kaum von kleinen Steinen zu unterscheiden sind. Wenn jemand über eine gesperrte Kiesbank läuft, zerstört er im schlimmsten Fall ein Gelege, ohne es zu merken.

Betreten gesperrter Bereiche gehört leider zu den häufigsten Verstössen. Oft trifft Barbara auch auf freilaufende Hunde oder unerlaubte Feuerstellen. Dabei setzt die Rangerin vor allem auf Dialog: «Wir versuchen, frühzeitig aufzuklären und für die Bedürfnisse der Natur zu sensibilisieren.»
Wie alle einen Beitrag leisten können

In den Thurauen gibt es unterschiedliche Schutzzonen. In einigen Bereichen gilt ein absolutes Betretverbot. In anderen Zonen ist das Verlassen der Wege grundsätzlich erlaubt, aber auch hier kann es zu Schäden kommen. Am besten lässt sich das Gebiet darum über das gut ausgebaute Wegnetz erkunden. Für Hunde gilt in den Thurauen ganzjährig Leinenpflicht. Lediglich in den Erholungszonen dürfen Hunde ausserhalb der Brutzeit freilaufen – wobei auch dort von April bis Juli Leinenpflicht gilt.
Wer sich an die Regeln hält, leistet einen direkten Beitrag zum Schutz dieses besonderen Lebensraums. Bevor die Erkundungstour losgeht, lohnt sich darum ein Blick auf die Übersichtstafeln an den Eingängen ins Gebiet, wo die wichtigsten Regeln übersichtlich zusammengefasst sind. So steht einem schönen Erlebnis im Einklang mit der Natur nichts im Wege.

«Uns ist wichtig, dass die Menschen verstehen, wie wertvoll dieses Ökosystem ist – und dass es auf respektvolles Verhalten angewiesen ist.»
Barbara Hauschel
Teamleiterin Ranger