Wie vertreibt man einen Orang-Utan aus dem Garten?

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Der Lebensraum der Orang-Utans wird zunehmend abgeholzt und zerstückelt. Oft reicht das verbleibende Stück Regenwald nicht mehr aus, um zu überleben. Hungrige Tiere, die in der Nähe von Plantagen und Gärten unterwegs sind, suchen dort gerne Nahrung. Oft kommt es dabei zu Konflikten mit Menschen. Gezielte Schulungen und Massnahmen helfen, die Situation zu mildern.

Wie vertreibt man einen Orang-Utan aus dem Garten?

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Der Lebensraum der Orang-Utans wird zunehmend abgeholzt und zerstückelt. Oft reicht das verbleibende Stück Regenwald nicht mehr aus, um zu überleben. Hungrige Tiere, die in der Nähe von Plantagen und Gärten unterwegs sind, suchen dort gerne Nahrung. Oft kommt es dabei zu Konflikten mit Menschen. Gezielte Schulungen und Massnahmen helfen, die Situation zu mildern.

Mit gezielten Schulungen der Dorfgemeinschaften, die am Rande des Regenwaldes leben, sollen Mensch-Tier-Konflikte nachhaltig gemindert werden. Im Bezirk Nord Tapanuli auf Sumatra führt unsere lokale Partnerorganisation OIC (Orangutan Information Centre) zusammen mit der staatlichen Naturschutzbehörde BKSDA solche Schulungen durch. Die Teilnehmenden lernen dabei, wie sie sich verhalten sollen, wenn ein Orang-Utan in ihren Garten eindringt. Denn es ist nicht ungefährlich, die Wildtiere zu vertreiben – und doch müssen diese aus den Dörfern tief in den Wald zurückgescheucht werden, wo sie in Sicherheit sind.

Sensibilisierung und Prävention

Am liebsten stibitzen die Orang-Utans während der Erntesaison die reifen Früchte aus den Gärten. Manche Bauern reagieren mit Unverständnis für die Tiere und fordern eine Ernte-Kompensation. Durch die Sensibilisierungen wächst jedoch langsam ein Bewusstsein für die Notwendigkeit, Wildtiere zu schützen und das Verständnis für die Situation verbessert sich.

Unsere Partnerorganisation OIC sensibilisiert Abgeordnete von betroffenen Dörfern für die Minderung von Mensch-Wildtier-Konflikten.

Besonders nach einem konkreten Vorfall sind Dorfgemeinschaften sehr daran interessiert, zu lernen, wie sie sich selbst helfen können. In den Schulungen erfahren sie, wieso geschützte Wildtiere weder verletzt, gejagt, noch als Haustiere gehalten werden dürfen. Für eine gute Akzeptanz und eine passende Umsetzung werden die präventiven Massnahmen gemeinsam erarbeitet. So können zum Beispiel spezielle Futterbäume für Orang-Utans zwischen den Gärten und dem Waldrand gepflanzt werden, damit diese gar nicht erst bis in die Gärten vordringen. Eine andere Möglichkeit ist, die Stämme früchtetragender Bäume mit Blechplatten zu schützen, damit die Orang-Utans dort nicht mehr hinaufklettern können.

Der Stamm von beliebten Durianbäumen wird hier mit Zinkplatten geschützt.

Verhaltensregeln

  1. Ruhe bewahren!
  2. Tier auf keinen Fall verletzen
  3. langsame Bewegungen
  4. sichere Distanz: mindestens 10 m Abstand
  5. gemeinsam den Orang-Utan in den Wald zurückscheuchen
  6. Behörden informieren

Wenn sich der Orang-Utan nicht von selbst ins Innere des Waldes zurückzieht, hilft ein explosionsartiger Lärm, um ihn zu vertreiben. In den Schulungen lernen die Teilnehmenden, wie sie dafür selbstgebaute Schreckwerkzeuge einsetzen können, die aus PVC-Rohren hergestellt werden. Um die Situation gut zu beurteilen und weitere Schritte zu planen, müssen bei jedem Konflikt die lokalen Behörden oder das Expertenteam des OIC benachrichtigt werden. Falls beim Tier klare gesundheitliche Probleme wie z. Bsp. Unterernährung vorliegen, organisieren sie auch den Transport in die Auffang- und Pflegestation.

«Jeduman» werden die selbstgebauten Schreckpistolen genannt. Sie machen einen Riesenlärm, schiessen aber keine Munition.

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