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Blei(b) gesund!

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Die Greifvogelstation durfte sich um einen Greifvogel mit einem besonderen Schicksal kümmern: Am 21. August 2021 nahmen wir ein Wanderfalken-Weibchen mit einer Bleivergiftung bei uns auf.

Blei(b) gesund!

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Die Greifvogelstation durfte sich um einen Greifvogel mit einem besonderen Schicksal kümmern: Am 21. August 2021 nahmen wir ein Wanderfalken-Weibchen mit einer Bleivergiftung bei uns auf.

Bleivergiftung durch Schrotkugeln

Als der Falke an einem schönen Sommertag zu uns in die Station kam, hatte er starke Gleichgewichtsstörungen und torkelte. Für weitere Untersuchungen brachten wir den Greifvogel in das Tierspital Zürich, wo er geröntgt und ihm Blut abgenommen wurde. Die Diagnose war erschreckend und bestätigte unsere Vermutung: Grund des schlechten Zustandes des Falken war eine Bleivergiftung. Verursacht wurde diese durch zwei Schrotkugeln, die im Flügel und im Bauchraum des Vogels stecken. Das Wanderfalken-Weibchen bekam daraufhin Medikamente verabreicht und durfte sich mehrere Wochen bei uns in der Greifvogelstation erholen. Mitte Oktober wurde der Falke zur Nachuntersuchung zum zweiten Mal in das Tierspital nach Zürich gebracht. Die Ergebnisse der Untersuchung waren erfreulich. Die Bleiwerte sind weiter gesunken, sodass wir den Wanderfalken am 26.10.2021 freilassen konnten (siehe Video). Wir freuen uns sehr, dass diese schreckliche Geschichte doch noch ein glückliches Ende nahm. Jetzt können wir dem Falken nur eines wünschen: Bleib gesund!

Leider kein Einzelfall

Kaum zu glauben, aber leider ist dieser Wanderfalke kein Einzelfall. Schon mehrmals pflegten wir Wanderfalken, die aufgrund einer Schussverletzung zu uns in die Station gebracht wurden. Wer dem Falken dieses Leid zugefügt hat ist nicht klar, die Ermittlungen laufen noch. Ein Verdacht fällt auf die Taubenzüchter. Wanderfalken sind sehr schnelle, hochspezialisierte Jäger. Mit über 300 km/h stürzen sie sich in der Luft auf ihre Beute – bevorzugt Tauben oder andere kleine bis mittelgrosse Vögel. Nicht verwunderlich wäre es darum, wenn ein Taubenzüchter, zum Schutz seiner Tauben, auf den Falken geschossen hat. Dies wäre es nicht das erste Mal. Im Jahr 2016 hatte ein Taubenzüchter aus dem Bezirk Dielsdorf einen Wanderfalken indirekt, mit einer mit einem Nervengift präparierten Taube, vergiftet. Der Täter wurde zu einem Bussgeld von 4000 Franken und einer bedingten Gefängnisstrafe von elf Monaten verurteilt.

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