Der Efeu: mehr als nur ein Klettergewächs

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Wie überlebt Efeu den Winter? Welche Rolle spielt die Pflanze im Ökosystem und welche symbolische Bedeutung hat sie für uns Menschen? Der ständige Begleiter durch die kalte Jahreszeit kann weit mehr, als man auf den ersten Blick sieht.

Der Efeu: mehr als nur ein Klettergewächs

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Wie überlebt Efeu den Winter? Welche Rolle spielt die Pflanze im Ökosystem und welche symbolische Bedeutung hat sie für uns Menschen? Der ständige Begleiter durch die kalte Jahreszeit kann weit mehr, als man auf den ersten Blick sieht.

Der Winterwald ist still und kahl – bis auf den immergrünen Efeu (Hedera helix). Die Pflanze zieht sich an Bäumen empor und trotzt Schnee und Frost. Die dicken, ledrigen Blätter des Efeus minimieren die Verdunstung, während sein robustes Wurzelsystem auch im Winter ausreichend Wasser und Nährstoffe aus dem Boden zieht.

Die dunkelgrünen Efeublätter fallen im verschneiten Wald besonders auf.

Doch der Efeu überlebt nicht nur die kalte Jahreszeit, er erfüllt das ganze Jahr über wichtige ökologische Funktionen: Im Frühling und Sommer bietet sein dichtes Laub Vögeln und Insekten Unterschlupf und im Herbst dient seine Blüte als eine der letzten Nahrungsquellen für Wildbienen. Im Winter schliesslich, wenn die Nahrung knapp wird, sind die schwarzblauen Beeren des Efeus eine wertvolle Energiequelle für Vögel.

Efeu kann auch dicke Stämme bilden, die sich wiederum verweben.

Für die Bäume, an denen er emporwächst, ist Efeu nicht der Schädling, für den er oft gehalten wird. Der Baum wird lediglich als Kletterhilfe genutzt, ohne dass er angezapft wird. Im Gegenteil profitieren die Bäume vom Efeu, das sie ummantelt: Die dichten Efeublätter schützen ihren Stamm vor Temperaturschwankungen und Sonnenbrand.

Mithilfe kleiner Haftwurzeln klettert Efeu an Bäumen empor, ohne die Rinde zu beschädigen.

Ein Symbol der Ewigkeit und Treue

Seit Jahrtausenden inspirieren die immergrünen Blätter des Efeus Mythen und Symbolik. Die Griechen verehrten die Pflanze als Sinnbild für ewige Liebe und Beständigkeit. Die Römer schrieben ihr Schutzkräfte zu – etwa gegen die Folgen übermässigen Alkoholkonsums. Im Mittelalter fand er sogar magische Anwendungen: Hexen-Rezepturen enthielten beispielsweise Efeu, wenn sie Liebe stärken oder Untreue verhindern sollten. Doch Vorsicht ist geboten für alle, die keine Magie beherrschen: Alle Pflanzenteile des Efeus sind giftig für Menschen! Der Verzehr von kleinen Mengen der Beeren kann bereits zu Vergiftungserscheinungen wie Kopfschmerzen, Übelkeit und Krämpfen führen. Grössere Mengen können gar Atemstillstand zur Folge haben. Vergiftungen mit Efeu kommen dennoch sehr selten vor, da die Beeren für Menschen extrem bitter schmecken und entsprechend ungeniessbar sind.

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