Die Silberweide: natürliche Heldin der Auenwälder

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Man erkennt die Silberweide mit den schmalen, silbrig behaarten Blättern in den Thurauen schon von weitem. Die prächtigen Bäume säumen die Ufer naturnaher Gewässer und sind nicht nur eine wahre Augenweide (im wahrsten Sinne des Wortes), sie sind auch essenziell für unser Ökosystem.

Die Silberweide: natürliche Heldin der Auenwälder

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Man erkennt die Silberweide mit den schmalen, silbrig behaarten Blättern in den Thurauen schon von weitem. Die prächtigen Bäume säumen die Ufer naturnaher Gewässer und sind nicht nur eine wahre Augenweide (im wahrsten Sinne des Wortes), sie sind auch essenziell für unser Ökosystem.

Silberweiden gehören zu den typischen Baumarten der Weichholzaue – also dem Teil eines Auenwaldes, der nahe beim Wasser liegt und drei- bis viermal im Jahr überschwemmt wird. Sogar wenn sie über mehrere Monate im Wasser stehen, nehmen Silberweiden keinen Schaden. Damit ihre Wurzeln nicht ersticken, bilden sie zwischen ihren Zellen Hohlräume aus, durch die Sauerstoff bis zu den Wurzeln transportiert wird. Steht der Stamm im Wasser, treibt die Silberweide Wurzeln aus, die Sauerstoff aus dem Wasser aufnehmen können. Silberweiden sind auf eine hohe Wasserverfügbarkeit angewiesen und kommen wild ausschliesslich an feuchtnassen, häufig überschwemmten Standorten vor, die sie neben Flussauen auch entlang von Bachläufen und in Moorlandschaften finden.

In den Thurauen, entlang der Thur und des Rheins, sind die silbergrünen Bäume gut zu erkennen.

Vielseitige Verwendungen von Hochwasserschutz bis Bienennahrung

Weil sie sich an wasserreiche Standorte anpassen können, spielen Silberweiden eine wichtige Rolle im Hochwasserschutz und in der Bodenstabilisierung. Ihr intensives Wurzelsystem hilft, Erosion zu verhindern und kann zur Entwässerung von Böden eingesetzt werden. Silberweiden sind bekannt für rasches Wachstum, ihr Holz wird aber wenig genutzt, da es aufgrund der weichen Beschaffenheit kaum wirtschaftlichen Wert hat. Die einjährigen Weideruten sind hingegen vielseitig verwendbar und werden beim Korbflechten wie auch für Weideflechtwerk in der Garten- und Landwirtschaft eingesetzt. Historisch wurden unterschiedliche Teile der Weiden verarbeitet: Man liess sie von Schafen, Ziegen oder Pferden kahlfressen und fertigte dann aus den Stämmen Backtröge und kleine Boote. Die Rinde diente zum Gerben von Leder und aus den Blättern stellte man Färbemittel her. Sogar die Samenwolle fand Verwendung als Kissenfüllung.

Während der Blütezeit fallen die Silberweiden mit ihren Kätzchen auf.

Eine wichtige Rolle spielt die Silberweide bei der Ernährung von Bienen nach der Winterruhe. Aufgrund der frühen Blütezeit im April und Mai und weil der Nektar einen hohen Zuckergehalt hat, werden Weiden von Imker:innen und Landwirt:innen gleichermassen geschätzt. Verschiedene Weidenarten stehen während der Blütezeit in vielen Kantonen sogar unter gesetzlichem Schutz.

Eine vielfältige Pflanzengattung

Die Gattung der Weiden umfasst weltweit etwa 500 Arten, davon sind 30 in der Schweiz vertreten. Viele wachsen strauchartig und in Gebirgslagen eng am Boden. Nur fünf Arten können zu stattlichen Bäumen heranwachsen, wie eben die Silberweide mit ihren bis zu 25 Metern Höhe. Weitere Weidenarten, die man in den Thurauen findet, sind die Purpurweide, Salweide und die Bruchweide.

Von der Silberweide einfach zu unterscheiden: die Purpurweide. Sie wäschst strauchartig, die Äste sind rot und die Blätter auf der Unterseite kahl.
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