Hitze und Unwetter bedrohen unsere Greifvögel

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Eine Folge der Klimakkrise sind Extremwettersituationen wie grosse, langanhaltende Hitze, längere Perioden von Starkregen oder heftige, orkanartige Stürme. Seltener wurden dafür in unseren Breitengraden sehr kalte Winter mit länger andauernden Temperaturen im tiefen Minus-Bereich.

Hitze und Unwetter bedrohen unsere Greifvögel

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Eine Folge der Klimakkrise sind Extremwettersituationen wie grosse, langanhaltende Hitze, längere Perioden von Starkregen oder heftige, orkanartige Stürme. Seltener wurden dafür in unseren Breitengraden sehr kalte Winter mit länger andauernden Temperaturen im tiefen Minus-Bereich.

Sie kommen immer öfter vor: Extremwetter

Wildtiere sind normalerweise gut gerüstet gegen die negativen Auswirkungen verschiedener Wetterereignisse, die wir Menschen nur mit spezieller Kleidung aushalten. Doch Extremwetter machen auch unseren Greifvögeln zu schaffen. So bescherten uns die heftigen Regenfälle an zwei Wochenenden anfangs Juni gleich sechs durchnässte und entkräftete Greifvögel, hauptsächlich Rotmilane. Sie hatten Jungvögel zu versorgen und flogen immer wieder aus, um Futter zu beschaffen. Das Fliegen ist aber mit durchnässtem Gefieder beschwerlich bis unmöglich. Und wenn es Tag und Nacht heftig regnet, findet sich kein genügend grosses Zeitfenster, in dem sie ausfliegen und jagen können. Auch Schleiereulen sind betroffen von langanhaltendem, starkem Regen. Ihr extrem feines Gefieder, das sie geräuschlos fliegen lässt, wird ihnen dann zum Verhängnis, denn es ist nicht wasserabweisend und saugt sich mit Nässe voll. Da Schleiereulen auf dem freien Feld jagen und nicht im Wald, sind sie dem schlechten Wetter besonders ausgesetzt. Waldkäuze hingegen jagen im Wald, der ihnen einen gewissen Schutz vor der Nässe bietet, zumindest eine gewisse Zeit.

Stürme und lange Trockenperioden sind besonders gefährlich

Bei starken Regenfällen kombiniert mit heftigem Wind können Nester aus den Bäumen gefegt werden, die unsanft mitsamt den Bewohnern am Boden landen oder ganze Bäume mit Nestern darin stürzen um. Auch solche Sturmopfer haben wir in den letzten Jahren vermehrt aufgepäppelt und medizinisch versorgt.

Der Baum, in dem sich die Bruthöhle dieser fünf Waldkauzküken befand, ist im Sturm umgestürzt.

Heisse Sommer sind im Prinzip kein Problem, doch langanhaltende grosse Hitze und vor allem ausgetrocknete Böden machen den Greifvögeln zu schaffen. Fallen diese Phasen in den Frühsommer, wenn die Greifvögel brüten und grosse Mengen Futter brauchen, kann es eng werden. Mäuse und Insekten verstecken sich dann tief im Boden – unerreichbar für die Vögel. Hält die Situation an, springen die hungrigen Jungvögel aus dem Nest. Diese Situation betrifft häufig die Rotmilane, weil sie sich in den letzten Jahren wegen der Fütterung durch Menschen stark vermehrt haben. Das karge Futterangebot in sehr heissen Sommern reicht dann nicht mehr für alle. Aber auch die Jungtiere der Turmfalken, die unter anderem in Gebäudenischen nisten, sind bei sehr heissem Wetter gefährdet. Eulen hingegen sind von heissem Wetter weniger betroffen. Ihre Brutzeit ist im Hochsommer bereits abgeschlossen. Da sie nachts jagen, haben sie gute Chancen, dass sich dann auch ihre Beutetiere an die Oberfläche wagen.

Klimaopfer: Diese jungen Turmfalken sind zu früh aus ihrem Nest gesprungen, weil sie Hunger litten.

«Mich machen extreme Wetter über mehrere Tage immer etwas unruhig. Wir Menschen können uns mit Kleidung schützen oder das Haus möglichst selten verlassen, aber die Wildtiere leiden, wenn extreme Wetter länger andauern. Früher konnte man davon ausgehen, dass Greifvögel und andere Wildtiere von Natur so ausgestattet waren, dass ihnen das Wetter nichts ausmacht. Der Klimawandel hat auch das verändert.»

Amber Gooijer, Umweltbildung & Tierpflege Greifvogelstation

Meine Spende für Umweltbildung, Artenschutz und bedrohte Lebensräume
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