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Hope – eine traumatisierte Orang-Utan-Mutter

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Das Orang-Utan-Weibchen Hope wurde schwer verletzt in unsere Auffang- und Pflegestation gebracht. Von ihren physischen Verletzungen konnte sie sich zwar erholen, psychisch ist sie aber sehr belastet. Im Beitrag erfahren Sie von den besonderen Herausforderungen in der Betreuung von traumatisierten Tieren.

Hope – eine traumatisierte Orang-Utan-Mutter

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Das Orang-Utan-Weibchen Hope wurde schwer verletzt in unsere Auffang- und Pflegestation gebracht. Von ihren physischen Verletzungen konnte sie sich zwar erholen, psychisch ist sie aber sehr belastet. Im Beitrag erfahren Sie von den besonderen Herausforderungen in der Betreuung von traumatisierten Tieren.

Mit Geduld und Beständigkeit auf dem Weg zu einem würdigen Leben

Am liebsten teilen wir Geschichten über erfolgreiche Auswilderungen. Leider betreuen wir in der SOCP Auffang- und Pflegestation für Orang-Utans auch Tiere, deren Zukunft nicht so hoffnungsvoll aussieht. Es sind unsere permanenten Patienten, die nie mehr ausgewildert werden können, weil sie in der freien Wildbahn nicht mehr überleben könnten. Sie stellen uns in der Betreuung vor besondere Herausforderungen, wie das Beispiel von Hope zeigt.

Eine traurige Biografie

Hope wurde uns am 10. März 2019 als erwachsenes Orang-Utan-Weibchen mit schwersten Verletzungen zusammen mit ihrem Jungtier in die Auffang- und Pflegestation gebracht. Beim Versuch, die Ernte vor dem hungernden Tier zu sichern, haben Menschen mit Luftgewehren auf sie geschossen und sie dabei schwer verletzt. Leider verlor Hope dadurch nicht nur ihr Augenlicht; ihr Baby verstarb noch auf dem Weg zur Station. Nach erfolgreichen Operationen und mit viel Geduld konnten Hopes physische Schäden geheilt werden. Der Verlust ihres Babys hat das Muttertier allerdings schwer traumatisiert, was sie auf verschiedene Weise zeigt: Das ruhige, in sich gekehrte Tier tritt nicht gerne in Kontakt mit den Pflegenden, ist zutiefst verunsichert und noch immer in Trauer. Mit verschiedenen Massnahmen wird auf die besonderen Bedürfnisse jedes Tieres eingegangen, um ihre Lebensqualität stets zu optimieren. So auch bei Hope. Im letzten Sommer schien sich ihr Zustand langsam stabilisiert zu haben.

Die blinde Hope ist schwer traumatisiert.

Unvorhergesehenes Ereignis

Im Juli letzten Jahres wurden in kurzer Zeit viele Orang-Utan-Jungtiere in die Auffang- und Pflegestation gebracht. Babyschreie erfüllten die Klinik und waren auch im Gehege von Hope hörbar. Von einem Moment auf den anderen wollte Hope nicht mehr fressen und trinken und verweigerte in der Folge eine ganze Woche lang die Nahrung. Das Pflegeteam war sehr besorgt, denn es zeigte sich, dass bereits kleine Ereignisse Hope erneut destabilisieren. Sofort wurde sie in ein weiter entferntes Gehege verlegt, wo sie wieder zur Ruhe kommen konnte. Auch hat man die Anzahl Pflegerinnen und Pfleger reduziert, um das traumatisierte Tier nicht unnötig zu beunruhigen.

Lernen Sie im Kurz-Video Arista, den Chef-Tierpfleger der Station, kennen.

Jeder Patient ist einzigartig

Jede Geschichte der Orang-Utans in der Auffang- und Pflegestation ist einzigartig, jedes Tier hat seine eigenen Bedürfnisse und Zukunftsaussichten. Für Hope heisst das konkret, dass unser Team tagtäglich mit viel Kreativität und allem zur Verfügung stehenden Wissen arbeitet, um ihre Rehabilitierung erfolgreich zu gestalten. Trotzdem wird Hope ihr Leben nur noch betreut verbringen können. Ihr Platz im «Orangutan Haven» ist ihr auf jeden Fall sicher.

Eine der fünf Inseln im «Orangutan Haven», die für Tiere gebaut wurden, die nicht mehr ausgewildert werden können.

Meine Spende für Umweltbildung, Artenschutz und bedrohte Lebensräume
Freibetrag CHF
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