Organisationsübergreifendes Engagement zum Schutz des Leuser Ökosystems
Finanziell unterstützt von der international tätigen «Arcus Foundation» setzt PanEco aktuell ein dreijähriges Allianzprojekt im Leuser-Ökosystem mit unserer Schwesterstiftung YEL sowie drei weiteren langjährigen Partnerorganisationen, FKL, HAkA und OIC, um. Das Allianz-Projekt umfasst ein breites Spektrum von Massnahmen zum ganzheitlichen Schutz der Biodiversität im Leuser-Ökosystem:
– Datenerhebungen zu Orang-Utans und Gibbons
– Förderung einer umweltverträglichen Raumplanung auf Provinzebene
– Räumung illegaler Palmölplantagen
– Kontrolle der Umsetzung des Naturschutzgesetzes
– Ranger-Patrouillen
– Medienarbeit
– Stärkung staatlicher Akteure in Bezug auf Wald- und Wildtierkriminalität durch verschiedene Weiterbildungsprogramme
Vor kurzem haben wir nach den ersten 12 Monaten Laufzeit des aktuellen Projekts Bilanz gezogen. Die verschiedenen im ersten Jahr umgesetzten Massnahmen zeigen Wirkung. Zwei konkrete Beispiele dazu:
Langfristige Raumplanung in Zusammenarbeit mit den Behörden
Unsere Partnerorganisationen arbeiten seit Jahren darauf hin, dass das Leuser-Ökosystem in die Raumplanung der Provinz Aceh für die Jahre 2023–2043 einbezogen wird. Derzeit wartet der endgültige Entwurf auf die Genehmigung durch das Staatssekretariat. In dieser wichtigen Phase intensivieren unsere Partnerorganisationen ihre Lobbyarbeit bei den Behörden auf regionaler, provinzieller und nationaler Ebene, um diese Überarbeitung der Raumplanung der Provinz Aceh zu erreichen.
«Wildlife Protection Teams» im Einsatz
PanEcos Partner entsenden sogenannte «Wildlife Protection Teams» im gesamten Leuser-Ökosystem, um kritische Lebensräume für Wildtiere zu schützen und um die Wald- und Wildtierkriminalität zu reduzieren. Im vergangenen Jahr wurden von diesen Teams an durchschnittlich 15 Tagen pro Monat Patrouillen durchgeführt. Ausserdem konzentrieren sich unsere Partnerorganisationen auf die Ausbildung der Teams und Vertreter der Nationalpark- und Forstbehörde, auf die Überwachung der geschützten Wälder sowie auf die Verbesserung der Rechtsdurchsetzung. Im Jahr 2023 führten die Behörden – ermöglicht durch die Vorarbeit der Partnerorganisationen – 17 Strafverfolgungsmassnahmen im Leuser-Ökosystem durch, darunter waren Fälle von illegalem Holzschlag, Waldeingriffen und Wildtierhandel. Somit lassen sich nach einer initialen Umsetzungsphase erste Erfolge verzeichnen.
Doch leider konnten all diese Massnahmen nicht verhindern, dass die Abholzung im Leuser-Ökosystem im Jahr 2023 im Vergleich zu 2022 leicht zugenommen hat. Nichtsdestotrotz sind wir zuversichtlich, dass wir Schlimmeres verhindern konnten, und sind optimistisch, im Rahmen dieses Projekts in den nächsten zwei Jahren noch viel für den Schutz des Leuser-Ökosystems erreichen zu können.