Die Orang-Utans sind Opfer der rasanten Regenwald-Abholzung. Ihr Lebensraum wird zur Holzgewinnung und für neue Palmöl-Plantagen gerodet. Indonesien ist inzwischen zum grössten Palmöl-Produzenten der Welt gewachsen. Das vielseitige und preiswerte Pflanzenfett ist aus der heutigen Industrie nicht mehr wegzudenken. Jedes vierte Produkt im Supermarkt enthält Palmöl. Doch die Natur bezahlt einen hohen Preis. Den Palmöl-Plantagen fallen meist wertvolle Tropenwälder zum Opfer. Neben dem Orang-Utan verlieren so zahlreiche andere Arten ihre Lebensgrundlage. Durch die Brandrodung und die Trockenlegung von Sumpfwäldern werden zusätzlich grosse Mengen an Treibhausgasen freigesetzt und versprühte Chemikalien verseuchen den Boden. Wo neue Plantagen entstehen, entzünden sich zudem oft Konflikte um die Landnutzungsrechte.
Ein weiterer Gefährdungsgrund der Orang-Utans ist der Handel mit Orang-Utan-Babies. Diese gelten als Statussymbol. Um die Jungtiere zu bekommen, werden die Mütter erschossen. Vielfach kommen beim Sturz vom Baum auch die jungen Orang-Utans zu Tode. Wenn ein Junges den Sturz überlebt, stirbt es oft später in Gefangenschaft am Stress, den das traumatische Erlebnis ausgelöst hat.