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Perlen aus den Wildtierkameras

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Sie sind klein, unauffällig und einfach zu bedienen und erweisen der wissenschaftlichen Arbeit in abgelegenen Gebieten wie im Regenwald von Sumatra grosse Dienste. Wildtierkameras liefern uns wichtige Daten zur Artenvielfalt im Lebensraum der Orang-Utans. Lesen Sie, wer im letzten Jahr in die geschickt platzierten Fotofallen getappt ist!

Perlen aus den Wildtierkameras

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Sie sind klein, unauffällig und einfach zu bedienen und erweisen der wissenschaftlichen Arbeit in abgelegenen Gebieten wie im Regenwald von Sumatra grosse Dienste. Wildtierkameras liefern uns wichtige Daten zur Artenvielfalt im Lebensraum der Orang-Utans. Lesen Sie, wer im letzten Jahr in die geschickt platzierten Fotofallen getappt ist!

Schnappschüsse dank Infrarot-Sensor und Bewegungsmelder

In der Umgebung unserer Forschungsstation Mayang im Batang Toru-Ökosystem kommen bei der Erforschung des Verhaltens von Orang-Utans in freier Wildbahn auch Fotofallen zum Einsatz. Sie sind eine wichtige Quelle für Schätzungen zu Grösse und Dichte der Orang-Utan-Populationen. Auch müssen wir die Biodiversität in ihrem Lebensraum kennen und verstehen, um wirkungsvolle Naturschutzstrategien entwickeln zu können. Deshalb ist es immer spannend, wenn die Bilder aus den Fotofallen vorliegen und ausgewertet werden können. Manchmal gibt es auch Überraschungen. Lesen Sie selbst!

Makaken, oder auf Deutsch «Südliche Schweinsaffen», verdanken ihren Namen dem schweineartig geringelten Schwanz. Wahrscheinlich ist dieser bei seiner Suche nach einem Snack in die Fotofalle getappt, denn Makaken sind tagaktive Waldbewohner, die in erster Linie am Boden nach Nahrung suchen. Sie leben in breit gestreuten Gruppen und ziehen sich bei Gefahr und zur Nachtruhe in die Bäume zurück.
Hier hat die Wildtierkamera ein Muntjak (Muntiacus) erfasst, eine ursprünglich in Asien lebende Gattung von Hirschen (Cervidae). Mehrere Arten dieser Unterfamilie sind erst in den letzten Jahrzehnten entdeckt und wissenschaftlich beschrieben worden.
Ein besonderes Juwel ist der Schnappschuss dieser Marmorkatze (Pardofelis marmorata). Die Kleinkatze wird seit 2002 auf der Vorwarnliste des IUCN (International Union for Conservation of Nature and Natural Resources) geführt, da die gesamte Population wahrscheinlich aus weniger als 10’000 erwachsenen Individuen besteht und keine Population mehr als 1’000 erwachsene Marmorkatzen umfasst.
Mitten in der Nacht ist dieses Sumatra-Stachelschwein in die Fotofalle getreten. Seine Art gibt es verteilt auf ganz Sumatra. Es ist bezüglich Veränderungen seines Lebensraumes ein relativ anpassungsfähiges Tier und seine Bestände sind stabil, obwohl Stachelschweine lokal als Fleischquelle bejagt werden.
Diese Argusfasan-Henne (Argusianus argus) ist auf ihrem Nachmittagsspaziergang an der Wildtierkamera vorbeigekommen. Ihre Art gilt als potentiell gefährdet. Einerseits leidet sie daran, dass ihr Lebensraum immer kleiner wird, sie wird aber auch oft gejagt. Zum Glück ist unsere Fotofalle harmlos!
Von allen Bärenartigen lebt der Malaisiabär (Helarctos malayanus) am liebsten auf den Bäumen. Als ausgezeichneter Kletterer nimmt er sein Sonnenbad gerne in den Baumwipfeln und schläft auch dort, in einer Höhe von 2 bis 7 Metern über dem Boden. Wenn er in der Nähe von Menschen lebt, ist das tagaktive Tier vermehrt auch nachts unterwegs, denn er ist bedroht durch illegale Jagd und illegalen Wildtierhandel. Er gerät immer wieder in Konflikt mit den Menschen, wenn er Ackerland, Plantagen und Obstgärten betritt. Die Bestände sind in den letzten Jahren weltweit um etwa 35 % zurückgegangen, weshalb er auf der IUCN-Liste als gefährdete Art eingestuft ist.
Nicht selten tappen auch Menschen (homo sapiens, lateinisch für «verstehender, verständiger oder weiser, kluger, vernünftiger Mensch») in abgelegenen, geschützten Waldgebieten Sumatras in die Fotofallen. Diese Spezies ist oft in Gruppen unterwegs zum Jagen und auf der Suche nach Nahrung. Ihre Präsenz kann deshalb eine Bedrohung für andere Lebewesen darstellen, die mit ihnen den geschützten Lebensraum teilen müssen. Dank der Wildtierkameras funktioniert das Monitoring ein Stück weit auch bezüglich Wilderei.
Meine Spende für Umweltbildung, Artenschutz und bedrohte Lebensräume
Freibetrag CHF
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